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Tagebuch 2020
2. Januar 2020
Als Auftakt im neuen Jahr schnitt ich erst einmal die Kulturheidelbeeren frei. Sie waren von einem Eschenahorn überwuchert. Den Eschenahorn hatte ich schon vor Jahren im jungen Stadium abgesägt, er treibt aber immer wieder aus. Die Äste sind jetzt verholzt und größtenteils noch recht gerade, so dass ich sie als Stäbe für Tomaten und Stangenbohnen verwenden kann.
Anschließend begann ich, die
schief gewordenen Zaunpfähle wieder gerade zu rücken. Die Sonnengärtnerei
liegt ja tiefer als die Umgebung. In topografischen Karten mit Höhenlinien ist
zu erkennen, dass sie am Nordostrand des Niederungsgebietes des Teilungssees
liegt, der kurz nach der letzten Eiszeit wahrscheinlich bis hier her gereicht
hatte. Auch wenn es heute hier viel trockener ist und noch wird, gibt es
Erdbewegungen in die Senke hinein. Die Erde ist ja durch die Bodenlebewesen und
durch Niederschläge und den Wechsel von Frost und Tauwetter ständig in
Bewegung.
Ich rückte also die Zaunpfähle erst mal wieder gerade nach außen, was besser
ging, als ich zuerst dachte. Mit einem Stock stampfte ich von innen die Erde
gegen die Pfähle, so dass sie erst mal gerade bleiben. In einem nächsten
Schritt werde ich in die Löcher Erde füllen, aber erst, wenn es wieder
aufgetaut ist, denn letzte Nacht hatten wir nach längerer Zeit das erste Mal
wieder Frost mit - 5°.
7. Januar 2020
Heute habe ich die Gewächshäuser mit einem veganen also rein pflanzlichen organischen Dünger versorgt und im kleinen Treibhaus den Weg aufgefüllt. Damit sorge ich dafür, dass das Gießwasser in der bevorstehenden Saison an die Wurzeln der Pflanzen kommt, statt auf den Weg zu fließen.
Anschließend habe ich die gerade gerückten Zaunpfähle festgestampft und die Löcher mit Erde aufgefüllt.
18. Januar 2020
Heute wollte ich zunächst die
Wege im großen Treibhaus auffüllen. Da der Boden durch die organische Düngung
seit nunmehr 12 Jahren (anfangs mit Kaninchenmist, dann mit Kompost) höher
geworden ist, wollte ich Erde von den Beeten auf die Wege schippen. Das erwies
sich als schwierig, weil die oberste Spatenschicht mit einem dichten Wurzelfilz
von den nördlich am Gewächshaus stehenden Apfelbäumen durchzogen war. Also
ließ ich von meinem Vorhaben ab und grub alle Beete um und goss anschließend
alles.
Anschließend habe ich das erste Winterpostelein geerntet, das Dank des bisher
milden Winters schon groß und erntereif ist.
Überhaupt ernte ich zurzeit Vogelmiere und Klettenlabkraut. Was im Sommer in
der Trockenheit fehlte, wächst jetzt in dieser seltsamen Jahreszeit. Der Herbst
überlegt noch, ob er in den Winter oder lieber direkt in den Frühling
übergeht. Meine Gewächshäuser profitieren jedenfalls von den milden
Temperaturen. Bis letztes Jahr hatte ich im Januar längst alle Regentonnen
geleert. In diesem Jahr habe ich noch zwei Regenwasserbehälter in Betrieb und
damit durchgehend Wasser für die Gewächshäuser.
9. Februar 2020
Es ist frühlingshaft und es scheint der erste Winter zu werden, den ich ohne jeglichen Schnee erlebe. Bereits bei meinen Wetteraufzeichnungen in den 1980er Jahren bekam ich den Eindruck, dass sich unser mitteleuropäisches Übergangsklima langsam zum von Winterregen geprägtem Mittelmeerklima verändert. Wir hatten zwar noch Frostnächte, die dort auch eher selten sind, aber sonst stimmt es inzwischen weitgehend mit dem subtropischen Winterregenklima überein.
So dramatisch das auch für unseren immer knapper werdenden Landschaftswaserhaushalt wird, ich nutze die veränderte Vegetationszeit zu früheren Aussaaten. Heute habe ich Kopfsalat gesät und einige Blühpflanzen für unseren NABU-Familientag am 7. Juni.
23. April 2020
Heute habe ich die Laubpackung vom letzten Kartoffelbeet geräumt. Es kann zwar noch Frost kommen, es war trotzdem höchste Zeit: Die Kartoffeln haben schon reichlich Triebe unter dem Laub entwickelt.
Im Tagebucheintrag von Oktober
2019 habe ich ja angekündigt, dass ich mir was einfallen lasse, was ich dagegen
tun will, dass das ganze Regenwasser von den immer höher werdenden
Kartoffelbeeten ab und auf die Wege läuft. Ich wollte im Frühling einfach das
Laub von den Beeten auf die Wege ziehen.
Daraus wurde nun nichts. Einmal waren die Kartoffeln mit ihren Trieben schon so
weit ins Laub vorgedrungen, dass sie dieses Freilegen nicht überlebt hätten.
Außerdem habe ich es dann doch nicht fertig gebracht, das frische Gras und die
blühenden Löwenzahnpflanzen einfach zuzuschütten. So habe ich dann wieder
etwas Laub zwischen den Kartoffeln liegen gelassen, gleich als Anhäufelung. Die
nun noch höher gewordene Beete habe ich so kastenförmig geformt, dass sie
jetzt eine Art Zwischending zwischen Hoch- und Hügelbeet sind. Zukünftig will
ich aus diesen Beeten meine Komposterde gewinnen, damit sie nicht immer weiter
in die Höhe wachsen. Für die Kartoffeln wäre das kein Problem, für die
dazwischen stehenden Apfelbäume schon.
Es hat in den letzten 6 Wochen insgesamt nur noch 4 mm geregnet. Meine Wasservorräte haben sich halbiert, seit heute rationiere ich das Wasser auf die Pflanzen, die es unbedingt brauchen.
Jetzt verabschiede ich mich erst mal für einen Tag aus dem Internet. Ich beteilige mich am morgigen Netzstreik für das Klima, indem ich das Netz in meinem Bereich bestreike: Ich kappe am 24.4. für 24 Stunden meine gesamten Internetverbindungen. Es ist nur ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz, aber eine Übung, die einen wirksamen Erfolg für den Klimaschutz bringen kann, wenn jeder seine Internetaktivitäten auf das Notwendigste reduziert.
2. Mai 2020
Nach 7 Wochen Trockenheit gab es
in den letzten Tagen etwas Regen, der in der Summe ergiebig war, auch wenn er
nicht bis in die Tiefe reicht. In bis zu 2 m Tiefe ist es in den letzten zwei
Jahren ausgetrocknet. Ein paar Tage Regen schaffen das nicht
auszugleichen.
Trotzdem freue ich mich, dass meine Regentonnen wieder voll sind. Mein Kopfsalat
wächst jetzt zügig. Die Möhren lassen sich aber noch Zeit mit dem Keimen.
Sellerie ist pikiert und noch recht klein. Die Tomatenpflanzen können in den
nächsten 10 Tagen ausgepflanzt werden. Den Mangold habe heute ausgepflanzt.
Kürbis und Mais sind an Ort und Stelle ausgesät. Und heute habe ich Portulak
pikiert. Die Aussaat in der Wohnung bewährt sich. Dort sind die Saaten vor
Schnecken geschützt. Ich hatte genug davon, immer wieder zu rätseln, ob die
Sämlinge von Schnecken gefressen wurden oder ob sie gar nicht erst aufgegangen
waren. Es waren die Schnecken, denn in der Wohnung sind die Keimergebnisse
deutlich besser. Nach dem Pikieren kommen die Pflanzen gleich auf die Regale ins
Gewächshaus. Da kommen die Schnecken nicht so schnell hoch. Die
Temperaturschwankungen sind auf den Regalen aber größer. Ich muss früher
lüften und schattieren und häufiger gießen. Bis jetzt sind die Ergebnisse
aber zufriedenstellend.
Die Apfelblüte war trotz Baumschnitt wieder reichlich. Und da es in diesem Jahr
keinen Frost während der Blüte gab, rechne ich mit einer reichhaltigen
Apfelernte in diesem Jahr.
8. Mai 2020
Gestern habe ich angefangen, die Erdbeerpflanzen aus den 9 cm Töpfen in 11er umzutopfen. Im August werden sie 1 Jahr alt und sind dann im besten Alter. In den größeren und vor allem tieferen Töpfen können sie sich bis dahin richtig entfalten.
9. Juni 2020
In der ersten Aprilhälfte hatte ich Möhren gesät. Nach ein paar Regenfällen Ende April wusste ich, von jetzt an, muss ich die Saat kontinuierlich feucht halten. Das schaffte ich neben der Erwerbsarbeit nicht immer, vielleicht lag es auch am Saatgut, bis jetzt ist jedenfalls kein Möhrensämling zu sehen. Das bringt mich zu meinem nächsten Projekt:
Herbstaussaaten!
Ab Ende Oktober bis Ende März ist zumindest die oberste Bodenschicht feucht genug für Aussaaten. Und da wir kaum noch Winter haben, will ich diese Zeit für verschiedene Sämlinge nutzen. Möhren sind eine Kultur, mit der ich es probieren will. Aber auch einige Porreesorten kann man in der zweiten Jahreshälfte säen.
Die Anwachsergebnisse beim Portulak sind bis jetzt vielversprechend. Er wächst am besten auf trockenem Boden in voller Sonne. Ich habe ihn in diesem Jahr vorgezogen und pikiert, nachdem frühere Versuche mit Direktaussaat erfolglos waren. Und die jungen Pflanzen wachsen bis jetzt gut. Ich habe sie zwischen den Tomatenpflanzen draußen an der Südfront des Gewächshauses, dort sollen sie im Laufe des Jahres den Boden bedecken.
3. September 2020
Es hat die letzten Tage und auch letzte Nacht zufriedenstellend viel geregnet. Der Wasserbedarf der Pflanzen im Freiland lässt jetzt nach. Deshalb habe ich das Wasser aus einer der vollen Regentonnen heute in die Zisterne umgeleitet und damit den Vorrat für 2021 aufgefüllt.
5. September 2020
Ich will ja Anbauformen finden, die an die klimatische Entwicklung mit den immer trockeneren Sommern angepasst sind. Ein Thema sind die Aussaaten und deren Pflege. Will man zeitlich planbare Erträge, kommt man um eine mindestens tägliche Bewässerung frischer Aussaaten über die ersten Wochen nicht herum. Ich bin bisher anders heran gegangen: Die Saaten nehmen den ersten Regen nach der Aussaat auf und keimen in ihrer eigenen optimalen Geschwindigkeit angepasst an das Wetter. Der Ertrag kommt später als mit Zusatzbewässerung. Bis vor 3 Jahren funktionierte das auch.
In diesem Jahr ging von den Möhren gar nichts auf, trotz Zusatzbewässerung. Tägliche Bewässerung schaffe ich neben meinem Hauptgewerbe der Gartenpflege nicht. Also den Anbau von Gemüse weitgehend aufgeben und nur noch die Wildkräuter fördern? Das ist nicht das, was ich wollte.
Vor allem in den letzten beiden Dürrejahren fiel mir eine massive Ausbreitung der wilden Möhre auf Frischwiesen auf. Wie macht das die Wildform der Karotten bei der Trockenheit? Die Samen reifen spät im Herbst. Sie fallen in den Wintermonaten aus.
Ein alter Gärtnerrat besagt: Möhren soll man sehr früh säen, am besten sogar auf dem Schnee.
So weit gehe ich (noch) nicht.
Aber ich versuche mich mal wieder an Herbstaussaaten. Vor einigen Jahren säte
ich schon mal Zwiebeln im Herbst aus. Sie keimten auch sehr gut, waren im
Frühling aber verschwunden.
In diesem Jahr will ich es mit Möhren versuchen.
Heute aber nutzte ich die noch milden Tage und säte Pastinaken auf. Auf der Saatfläche pflanzte ich dann noch die letzten 12 Porreepflanzen. In den Wintermonaten will ich den Porree ernten und im Frühling sollen dort Pastinaken wachsen.
6. September 2020
Die Temperatur ging gegen Morgen
zum dritten Mal leicht unter 10°C. Damit ist es Zeit, die Warmhauspflanzen rein
zu holen. Ich habe heute die chinesischen Geldbäume ins Gewächshaus geholt.
Dort bleiben sie noch ungefähr bis Mitte Oktober.
Die Grünlilien, Elefantenohren und Heilzwiebeln bleiben noch draußen. Sie
vertragen es kühler. Und die Elefantenohren danken mir den Herbst im Freien mit
Blüten im Dezember.
19. September 2020
Was war das für ein Tag heute! Ich eröffnete die Apfelernte mit dem Angebot der Selbstpflücke. Nicht nur, dass fast den ganzen Tag über verschiedenste Menschen die Sonnengärtnerei besucht haben, ein vorbei fahrender Radfahrer nahm die positive Energie war und setzte sich einfach hin und genoss die Natur. Verständlich, denn dieser September ist mal wieder wie der Monat Mai: Die Tage sind noch sommerlich warm, in den kühlen schon fast genauso langen Nächten bleibt das Gießwasser länger im Boden, deshalb wächst alles sehr viel besser und schneller als im Sommer. Die Natur nutzt diese Wochen zwischen Sommer und Herbst noch mal intensiv.
Und ich hatte einige interessante
und inspirierende Begegnungen. Der Höhepunkt war ein Überraschungsbesuch einer
der Frauen, die vor über 30 Jahren eine lange Zeit zwischen diesen Apfelbäumen
mit gepflügt und Erdbeeren angebaut hatte. Ihr Blick in den Bienenwagen weckte
in ihr wehmütige Erinnerungen, denn sie war für das Honig schleudern
zuständig. Und die Bienen sind zwar nicht mehr da, aber alle Gerätschaften,
allerdings von mir mit Arbeitsgeräten zugebaut.
Leider war heute so viel los, dass einige Gespräche nur kurz waren, auch dieser
für mich denkwürdige Blick in die Vor-Geschichte der Sonnengärtnerei. Die
Begegnung war angenehm und wir wissen, dass wir in Kontakt bleiben werden.
26. September 2020
Die im August und Anfang
September gesetzten Porreepflanzen wachsen bis jetzt kaum. Viele wurden sogar
von den Schnecken aufgefressen, womit ich nicht gerechnet hatte. Porree soll
altgedüngten Boden zur Pflanzung haben, er soll in 2. Tracht stehen. Damit ist
gemeint: Bei der Gabe von frischem Mist unmittelbar vor der Pflanzung werden die
Porreefliegen angelockt. Das ist mir vor etwa 12 Jahren schon mal passiert.
Damals bekam ich noch Kaninchenmist. Mit dem packte ich das Frühbeet, damit ich
mit der Wärme aus dem Mist frühzeitig Pflanzen heranziehen konnte. Im Mai
säte ich dort Porree direkt aus. Er wuchs auch gut, war aber kurz vor der Ernte
mit Würmern durchzogen. Einige Pflanzen begannen kurz vor der Ernte zu
faulen.
Das sollte mir nicht noch einmal passieren.
Aber ich verwende seit einigen
Jahren keinen tierischen Dünger mehr. Und bei der Gabe von Kompost besteht die
Gefahr des Befalls mit Krankheiten und Schaderregern weniger.
Wahrscheinlich trifft bei rein pflanzlicher Düngung die Regel des Anbaus in 2.
Tracht nicht zu. Der Boden muss offenbar nach jeder Kultur mit Kompost gedüngt
werden.
Was also jetzt tun?
Ich entschloss mich, noch einmal Brennnesseljauche anzusetzen. Normalerweise mache ich das so spät im Jahr nicht mehr. Aber das erscheint mir der schnellste Weg zu sein, den Porreepflänzchen zügig Nährstoffe zuzuführen.
Ich holte zuvor die alten halb zersetzten Brennnesseln von Mai bis Juli aus den Regentonnen. Und erlebte eine Überraschung.
Sonst habe ich die Brennnesseln
erst beim Ausleeren der Tonnen kurz vor dem Frost heraus geholt. Ich dachte, so
können die Mikroben im Wasser die Brennnesseln immer weiter zersetzen und dabei
die ganzen Spurenelemente freisetzen.
Beim Herausholen der alten Brennnesseln stiegen nicht wenig Faulgase als
Luftblasen auf. Das Wasser setzte dabei einen stinkenden Geruch frei. Offenbar
wurde die Zersetzung mangels Sauerstoff am Boden der Regentonne gebremst und
lief verlangsamt über Gärprozesse ab. Die Nährstoffe, die ich hoffte, mit
jedem Gießen den Pflanzen zu geben, blieben dabei auch am Boden der Regentonne.
Der Verwesungs- und Fäulnisprozess ähnelt dem in natürlichen Gewässern. Dort
werden auch über Jahre viele Nährstoffe im Schlamm konserviert. Wenn so ein
Teich nicht vollständig und nur teilweise entschlammt wird, kann die
plötzliche Freisetzung der Nährstoffe zu einem Fischsterben führen.
Für meine Pflanzen lerne ich daraus, dass ich doch regelmäßig die halb zersetzten alten Brennnesseln heraus holen muss, bevor ich neue hinein gebe. So bekomme ich eine über das Sommerhalbjahr gleichmäßigere Nährstoffverteilung.
Heute regnet es zunehmend. Gestern auch schon. Einige Porreepflanzen sind in den letzten zwei Tagen deutlich gewachsen. Vielleicht hat der durchdringende Regen den ersehnten Wachstumsschub gebracht.
8. Dezember 2020
Mein Aussaat- und Anbauplan für 2021 steht. Heute habe ich die Saatsaison eröffnet und Schwarzwurzeln gesät. Die Samen sollen über Winter Wasser aus der Bodenfeuchtigkeit aufnehmen und damit einen Vorsprung vor den Unkräutern im Frühjahr bekommen.
12. Dezember 2020
Das Beet mit der
Schwarzwurzelsaat hatte sich inzwischen eine Katze vorgenommen, die mich
regelmäßig besucht. Sie legt mir immer mal eine Maus auf den Weg, damit ich
mal was vernünftiges esse. Und an einem der letzten Tage tat sie mir etwas
weiteres Gutes: Sie gab Dünger in die Schwarzwurzelsaat.
Da ich das Beet wieder glätten wollte, nutzte ich den Moment und säte
zusätzlich zu den Schwarzwurzeln noch Zwiebeln nach.
Anschließend bereitete ich ein Beet für Karotten und Schalotten vor, die ich
auch noch in diesem Jahr gemischt aussäen will.
22. Dezember 2020
Bevor ich die nächsten Kulturen anlege (Möhren, Schalotten, Schnittlauch und Pastinaken), habe ich zuerst die Apfelbäume beschnitten, die zwischen diesen zukünftigen Beeten stehen. Das macht sich besser, wenn noch nichts darunter ausgesät ist.
Heute hat es immer wieder leicht geregnet. Diese Gelegenheit habe ich genutzt und angefangen, mein Gewächshausdach zu waschen. Früher habe ich immer auf Schnee gewartet und den tauenden Schnee zum Waschen mit einem Besen genutzt, denn damit bekommt man die Scheiben am besten sauber. Schnee gab es die letzten Jahre aber keinen nennenswerten mehr und so muss es eben mit Regen gehen. Es dauert nur länger und es sind mehrere Waschgänge nötig. Vor allem habe ich heute erst mal die Algen, die sich in den feuchteren Herbstmonaten auf die Scheiben gesetzt haben, entfernt. Der Regen spült sie dann größtenteils runter, zurzeit trocknet auch nichts an.
29. Dezember 2020
Ich habe heute ein Beet zur Aussaat von Pastinaken vorbereitet. Ich hatte mir ja vorgenommen, einige Saaten in der jetzigen Zeit der Rauhnächte auszubringen. Die Temperatur dafür ist aber gerade grenzwertig. Der Boden auf dem halb vorbereitetem Beet für Mohrüben und Schalotten ist knapp 1 cm tief gefroren. Die Samen würden es sicher verkraften, zwischen der gefrorenen Erde zu liegen, sie lassen sich aber nicht so gut einharken.
Beim Ausgraben der Brennnesseln, Brombeeren und des Gierschs kam mir dann wieder das Schwarzwurzelbeet in Erinnerung. Da kamen nach der Aussaat mehrmals Tiere und gruben das Beet um. Meistens waren es Katzen, die das Beet als Klo benutzt haben. Ich musste mehrmals die Samen wieder in die richtige Tiefe bringen.
Und dann kam mir die Idee: Das
ist es doch! Anstatt die Beete Beet für Beet vom Umgraben bis zur Saat gleich
fertig zu stellen, kann ich doch erst mal die Katzen und die anderen Tiere
weiter arbeiten lassen! Den Giersch finde ich sowieso nie vollständig, einige
Wurzeln in der Tiefe übersehe ich immer, die ich später noch mal raus holen
muss. Das ist auch eine Störung der Samen, die ich vermeiden kann.
Also lasse ich die Katzen erst mal graben und dabei gleich Grunddünger
einbringen. Dabei stören sie auch gleich keimende Unkräuter. Die waren ja eins
der Hauptprobleme bei Herbstaussaaten, sie sind fast immer schneller als die
Kulturpflanzen, und die Gemüsesämlinge sind erst im Frühling gut zu erkennen
und dann längst vom Unkraut überwuchert. Die Katzen, Füchse und Waschbären
können hier erst mal Vorarbeit machen. Und erst wenn sie das Interesse an der
neu und frisch gelockerten Erde verloren haben, bringe ich die Saat in die Erde
ein. Also doch erst ab Januar.