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Tagebuch aus der Sonnengärtnerei 2019
Sonntag, 25.5.2019
Der Frühling hat in diesem Jahr
zeitig bereits Mitte Februar angefangen. Die Entwicklung in der Natur war etwa
einen Monat schneller als in früheren Jahren. Nach nur wenigen Wochen Regen am
Ende des Winters war es von Mitte März bis Mitte Mai wieder überwiegend
trocken. Inzwischen sieht man an verschiedenen Bäumen und Sträuchern die
Spätfolgen der Trockenheit des letzten Jahres.
Der Mai ist insgesamt fast kühler als der April und hat die Natur damit auf die
richtige Zeit gebremst. Und seit gut 10 Tagen ist er auch nass, wie ihn sich
Bauern und Gärtner wünschen.
Ich stecke mitten in den zwei Forschungsprojekten, die ich mir in diesem Jahr selbst vorgenommen habe:
Herausfinden, welche Gemüse und Kräuter trotz der zunehmenden Trockenheit noch mit akzeptablen Bewässerungsaufwand angebaut werden können, und die damit verbundene Suche nach neuen Möglichkeiten der Wasserversorgung,
die richtige Versorgung von Boden und Pflanzen mit Spurenelementen.
Zunächst habe ich meine beiden Gewächshäuser in Total-Mulch-Gärten verwandelt. Das wurde notwendig, weil der Humusgehalt abgenommen hat.
Die Aussaaten sind für das erste Halbjahr abgeschlossen. Bei den letzten Samen, Bohnenkraut, bin ich auf die Idee gekommen, sie statt in der Gärtnerei wieder wie im zeitigen Frühjahr, bei mir in der Wohnung auszusäen. Von der Temperatur her ist die Gärtnerei zwar jetzt gut. Aber die Schnecken haben viele Saaten schon unmittelbar nach dem Keimen gefressen. Wenn ich die Kräuter zu Hause bis auf eine gewisse Größe heran ziehe, werden die Schnecken ihnen nicht mehr ganz so gefährlich.
Oktober 2019
Meine Kartoffelernte war noch geringer als 2018. Nur von der späten Sorte Swift habe ich ein paar große Kartoffeln geerntet. Diese späte Sorte scheint mit der sommerlichen Trockenheit noch etwas besser zurecht zu kommen als z. B. die Sorten Sante und Linda.
Mir ist beim Kartoffeln ernten noch etwas aufgefallen. Nach 14 Jahren kontinuierlicher Zuführung von Pflanzenmaterial in den Boden habe ich inzwischen eine gute Humusschicht. Die war aber beim Kartoffeln ernten sogar noch Ende Oktober in großen Teilen trocken. Der herbstliche Regen ist vor allem an den Beeträndern etwas tiefer eingedrungen. Und seit einigen Jahren ernte ich an den Rändern deutlich mehr Kartoffeln als aus der Beetmitte. Vor einigen Tagen sah ich auf einigen Wegen Spuren eines Starkregens: Allerlei abgemähtes Gras war zusammengeschwemmt. Beim Vergleich der Wege mit der Bodenfeuchte in den Beeten merkte ich dann:
Die Beete sind im Laufe der Jahre durch die kontinuierliche Humuszuführung in die Höhe gewachsen. Das Regenwasser braucht sowieso lange zum Durchdringen der Mulchschicht, in diesem Jahr lief es noch von den Beeten ab auf die Wege.
Ich werde mir also etwas einfallen lassen, wie ich die Niederschläge besser auf den Beeten halten kann. Was das sein wird, darüber berichte ich im nächsten Jahr.