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Gedenken an Jakob

Jakob lernte ich 2011 kennen. Da war ich zum ersten Mal auf dem Gnadenhof 'Hammels Hoffnung' in Templin. Neben Ziegen, Hühnern und Kaninchen lebt dort auch eine Familie von Gänsen. Und Jakob war ihr Vater. Als der Älteste war er nicht mehr so gut zu Fuß. Er verbrachte viel Zeit des Tages unter einer Schubkarre sitzend und beobachtete das Treiben seiner Kinder und Enkel.

Hin und wieder meinten Besucher, man solle doch den armen Ganter unter der Schubkarre von seinem Leiden erlösen. Ich fand das abwegig, denn ich sah ihn nie wirklich leiden. Und außerdem würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, einen alten Menschen, der nur noch mit Rollator oder Rollstuhl vom Fleck kommt, von seinem Leiden erlösen zu müssen.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich Jakob zwar liebevoll angesehen habe, aber immer auch mit etwas Mitleid. Zu Unrecht, denn der betagte Mann hatte noch viel drauf.

An einem Novembertag im Jahr 2018 rettete er seiner Familie das Leben und opferte dafür sein eigenes.

Der Fuchs will auch leben. Und so versuchte er, mit Appetit auf eine Gans sich in den Auslauf durchzugraben. Die Gänse schrien und waren in Aufruhr. Nur der alte Ganter Jakob, der auf den ersten Blick den Fuchs am wenigsten abwehren konnte, kroch direkt zum Fuchs, legte sich quer vor das frisch gegrabene Loch und versperrte dem Fuchs den Weg. Der Fuchs versuchte den Ganter durch das Loch heraus zu ziehen und verletzte ihn schwer. Jakob blieb liegen und fauchte den Fuchs an. Der Lärm der Gänse rief dann die Hüterin der Gänse herbei, die den Fuchs in die Flucht jagte.

Sie kümmerte sich um Jakob und versorgte seine Wunden. Sie sagte mir noch Bescheid und bat mich um Fürbitte für seine Heilung. Aber bald erlag er dann seinen Verletzungen.

Erst da habe ich erkannt, dass Jakob ein echter Held war, der mit allem, was er hatte, seine Familie beschützte. So werde ich ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten. Ich glaube, von seinem Mut und seinem Beschützerinstinkt können einige von uns Männern, mich eingeschlossen, eine gute Portion selbst gebrauchen.

 

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